Kredit Günstig

Günstige Kredite finden

Das Internet hat die Chancen auf einen schnellen und billigen Kredit massiv verbessert. War früher der Kundenbetreuer der Hausbank der erste und oft auch einzige Ansprechpartner, sind heute mit geringem Aufwand hunderte von Angeboten auf Knopfdruck verfügbar und direkt vergleichbar. Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen der Kreditinstitute hat mindestens bei der ersten Prüfung eines Kreditantrags den klassischen Sachbearbeiter verdrängt. Ein Algorithmus kann die wesentlichen Entscheidungskriterien ebenso gut, vielleicht sogar objektiver beurteilen. In jedem Fall arbeitet der Computer schneller und unabhängig von festen Arbeitszeiten.

Günstige Kredite

Was in der Branche möglicherweise Arbeitsplätze bedroht oder wenigstens die Arbeitsinhalte und die benötigten Qualifikationen drastisch verändert, ist für den Kunden ein wesentlicher Vorteil. Er muss keine Bankfiliale aufsuchen, was in ländlichen Gegenden durchaus zum Problem werden kann. Er kann von der günstigeren Kostenstruktur der Direktbanken ohne Geschäftsstellennetz profitieren und muss dafür nicht einmal zu den Bürozeiten stundenlang telefonieren. Recherche und Vertragsabschluss finden vom heimischen Sofa aus statt, nach Feierabend oder am Wochenende. Eine vorläufige Zusage gibt es auch mitten in der Nacht innerhalb einer Minute. Möglich machen das vor allem Kreditvermittler, besser bekannt als Online-Vergleichsportale, die aber eben keine Einrichtung des Verbraucherschutzes sind. Mit ein paar Tricks kann jeder Interessent diese Portale optimal nutzen. Er sollte dabei aber auch ein wenig links und rechts nach dem besten Angebot Ausschau halten.

Chancen verbessern

Die weitaus meisten Kreditangebote haben bonitätsabhängige Zinsen. In der Werbung wird nur der günstigste Zins groß herausgestellt. Im Kleingedruckten findet sich eventuell eine Zinsspanne, also niedrigster und höchster möglicher Zins. Vorgeschrieben ist nach der Preisangabenverordnung dann auf jeden Fall ein repräsentatives Beispiel. Zwei Drittel der Kunden, die aufgrund der Werbung einen Kreditvertrag abschließen, müssen das Darlehen zu diesem Zins oder günstiger bekommen. Der im repräsentativen Beispiel genannte Zins wird deshalb auch als Zweidrittel-Zins bezeichnet. Wer befürchtet, dass es um seine Bonität nicht gut bestellt ist, kann selbst etwas daran tun, um sie zu verbessern und in den Genuss des Zweidrittel-Zinses oder sogar noch niedriger zu kommen.

Alle Anbieter vergleichen

In Deutschland sind rund 1.800 Banken im Geschäft. Manche davon sind Spezialisten und für Privatkunden uninteressant, aber es bleiben immer noch genügend Anbieter mit unterschiedlichen Produkten übrig. Selbst die großen Online-Vergleiche im Internet listen nicht mehr als hundert bis zweihundert Produkte auf. Außerdem müssen sich die Nutzer der Portale stets daran erinnern, dass es sich eben nicht um neutrale Tests handelt, sondern um das Angebot eines Kreditvermittlers. Der erhält von den Banken eine Provision und platziert dementsprechend seine Empfehlungen.

Mehrere Portale nutzen

Es ist auf jeden Fall ratsam, mehrere Vergleichsportale zu nutzen. Der Aufwand hält sich in Grenzen, denn für eine unverbindliche Konditionsanfrage werden nur wenige Daten abgefragt. Solange kein konkreter Antrag gestellt wird, sind diese Anfragen auch nicht relevant für die Schufa. Viele Suchergebnisse unterschiedlicher Portale werden zwar deckungsgleich sein, aber vielleicht findet sich die eine oder andere Bank nur bei einem einzigen Vermittler. Selbst wenn dieselben Geldinstitute gelistet sind, lohnt ein zweiter Blick auf die genauen Konditionen. Denn einige Vermittler lassen sich von den Kreditgebern exklusive Zinsen zusichern, die kein anderer Vermittler bieten darf.

Direktabschluss prüfen

Sie vermissen Ihre Lieblingsbank beim Online-Vergleich, vielleicht die Hausbank oder eine bekannt günstige Direktbank? Entweder taucht sie zu weit unten im Ranking des Vermittlers auf, oder sie ist tatsächlich nicht dabei. Gerade bei Direktbanken kann das durchaus vorkommen. Ihre günstigen Preise sind nur durch strenge Kostendisziplin möglich. Hohe Provisionen, die an die Vermittler zu zahlen sind, passen da nicht ins Konzept. Deshalb schließen sie keinen Vermittlungsvertrag mit dem Portal und werden folglich auch nicht gelistet. Aber selbst, wenn die Bank im Vergleichsportal vertreten ist, werfen Sie doch auch einen Blick auf deren eigene Webseite. Durch die ersparte Provision ist es eventuell möglich, den gleichen Kredit direkt billiger zu erhalten.

Kredite von privat

Die Vergleichsportale wenden sich im Wesentlichen an Arbeitnehmer mit einem sicheren und ausreichend hohen Einkommen. Ein befristeter Arbeitsvertrag ist ebenso ein mögliches Ausschlusskriterium wie ein Nettogehalt unter ca. 1.000 Euro. Der Betrag ist zwar nirgends festgeschrieben, aber bei niedrigeren Einkommen ist die Kapitaldienstfähigkeit des Kreditnehmers nicht mehr gewährleistet. Darunter versteht man seine Möglichkeiten, aus dem verfügbaren Einkommen neben den allgemeinen Haushaltskosten auch noch Kreditraten zu bezahlen. Außerdem liegt ein Betrag von 1.000 Euro bereits unter der Pfändungsfreigrenze. Kommt es also tatsächlich zu einem Zahlungsausfall, ist für die Bank auch bei einer Gehaltspfändung nichts mehr zu holen. Minijobber, Auszubildende, Studenten, Rentner, selbst Gewerbetreibende und Freiberufler mit eigentlich recht gutem Einkommen bleiben bei den Krediten von der Stange, wie sie über Portale vermittelt werden, oft außen vor. Diese Menschen, deren Bonität von der Bank eher kritisch betrachtet wird, können alternativ zu spezialisierten Kreditvermittlern auch Marktplätze für Privatkredite besuchen. Dort werden Kontakte zwischen Kreditsuchenden und privaten Geldgebern geknüpft. Informieren kostet nichts, erst beim Zustandekommen eines Kreditvertrags fallen Gebühren an – aber das ist bei Kreditvermittlern für die schwierigen Fälle auch so. Ob die Konditionen besser oder schlechter sind als bei der Bank, lässt sich nur von Fall zu Fall entscheiden. Grundsätzlich führen auch die Betreiber der Marktplätze Bonitätsprüfungen im Auftrag ihrer Anleger durch und errechnen daraus einen risikoentsprechenden Zinssatz. Die privaten Geldgeber sind in der Anlageklasse Privatkredite investiert, weil sie sich dort für höheres Risiko attraktive Zinsen erhoffen. Tendenziell sind die Zinsen marktgerecht. Für den Kreditinteressenten entscheidend ist weniger die Chance, beim Zins zu sparen, als vielmehr die gegenüber dem klassischen Bankensystem größere Entscheidungsfreiheit der Investoren, die auch ungewöhnliche und risikobehaftete Projekte finanzieren.

Persönliches Angebot erstellen lassen

Mit dem Einholen erster Informationen ist bei normaler Bonität eines Arbeitnehmers häufig bereits eine vorläufige Kreditzusage verbunden. Trotzdem sind diese Schritte rechtlich und auch im Hinblick auf die Übermittlung von Daten an die Schufa völlig unverbindlich. Erst nachdem sich der Kreditinteressent einen möglichst breiten Marktüberblick verschafft hat, sollte er bei einem passenden Anbieter ein konkretes, persönliches Angebot einholen. Passend ist ein Anbieter nicht nur, weil er den niedrigsten Zins hat. Auch andere Parameter, insbesondere Laufzeit und die sich daraus ergebende monatliche Belastung, müssen passen. Ideal ist, wenn bereits eine grundsätzliche Zusage vorliegt. Erst im persönlichen Angebot wird bei bonitätsabhängigen Zinsen klar, welcher Satz denn nun tatsächlich im konkreten Fall gilt. Deshalb sollte auch erst dieses persönliche Angebot die Grundlage für einen rechtsverbindlichen Kreditantrag sein, den die Bank dann annehmen kann. Erst mit der Annahme kommt der Vertrag zustande.

Schufa-Selbstauskunft einholen & korrigieren

Fällt das persönliche Angebot schlechter aus als erwartet, könnten daran bei der Schufa gespeicherte negative Merkmale schuld sein. Ob die Schufa-Daten korrekt sind, sollten Sie im Verdachtsfall oder einfach prophylaktisch prüfen. Die Selbstauskunft ist kostenlos und seit Inkrafttreten der europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) am 25. Mai 2018 auch deutlich einfacher zu bekommen. Auch bislang war die Schufa zur kostenlosen Auskunft verpflichtet, hat diese Möglichkeit aber gut versteckt und auch unattraktiv gemacht. Es gab sie nur auf schriftliche Anforderung, nur in Papierform und auch nur einmal im Jahr. Die Papierform ist geblieben, aber der Auftrag kann jetzt jederzeit auch online erteilt werden, wenn eine Kopie des Personalausweises hochgeladen wird.

Vorsicht bei Allerweltsnamen

Die riesigen Datenbestände der Schufa sind nicht fehlerfrei. Die Schufa übernimmt die Daten ihrer Vertragspartner und führt – abgesehen von ein paar sehr allgemeinen Plausibilitätsprüfungen – keine Qualitätskontrolle durch. Erst bei einer Beschwerde des Verbrauchers wird die Schufa tätig. Vielleicht ist dort noch eine Kreditkarte registriert, die längst gekündigt wurde. Oder einem Thomas Müller in Berlin wurden die nicht bezahlten Rechnungen eines Namensvetters zugeordnet, den es in der Hauptstadt sicher mehr als einmal gibt. Sie haben selbstverständlich ein Recht auf Berichtigung oder Löschung fehlerhafter Daten. Unter Umständen können fehlende Daten ergänzt werden.

Geringfügige Schulden löschen

Automatisch löscht die Schufa Einträge erst nach drei vollen Kalenderjahren bzw. vier Jahren bei ungeklärter Sachlage. Häufig betreffen Negativeinträge eher geringfügige Nachlässigkeiten. Beträgt die Schuld nicht mehr als 2.000 Euro und wurde sie innerhalb von sechs Wochen beglichen, kann dieses Schufa-Merkmal sofort gelöscht werden. Dazu ist die Bestätigung des Gläubigers einzureichen. Schuldnerverzeichnisdaten bleiben auf den Tag genau drei Jahre gespeichert, aber mit einem Erledigungsschreiben des Gläubigers kann auch hier die vorzeitige Löschung des Eintrags aus diesem gerichtlichen Verzeichnis veranlasst werden. Die Daten sollten dann auch bei der Schufa verschwinden. Wenn nicht, können Sie der Schufa den Löschungsbescheid des Vollstreckungsgerichts als Nachweis einreichen.

Kredit gemeinsam aufnehmen

Gibt es keine dingliche Sicherung des Kredits, zum Beispiel durch Grundschuld, Hypothek, Sicherungsübereignung eines Autos oder Eigentumsvorbehalt beim Ratenkauf von Möbeln und Haushaltsgeräten, hat die Bank nur die persönliche Bonität des Schuldners als Sicherheit für die Rückzahlungen. Unterschreiben zwei Kreditnehmer den Darlehensvertrag, ist die Bank in einer wesentlich besseren Situation. Beide haften nämlich gesamtschuldnerisch. Das bedeutet, der Kreditgeber kann von jedem der beiden Zinsen und Tilgung in voller Höhe verlangen – nicht etwa nur zur Hälfte. Eine solche Konstruktion macht sogar bei Ehepartnern Sinn, zumindest aus Sicht der Bank, und für den Kreditnehmer, wenn es bei der Bonität Probleme gibt. Entgegen landläufiger Ansicht ist es nämlich keineswegs so, dass die Eheleute wechselseitig für die Schulden des anderen haften, nur weil sie verheiratet sind. Nur wenn beide den Kreditvertrag als Kreditnehmer unterschreiben, haften sie auch gemeinsam.

Alternative Bürgschaft

Anstelle eines zweiten Kreditnehmers kann auch ein Bürge dem Vertrag beitreten. Das passiert häufig bei Ausbildungs- oder Studienkrediten. Der Kreditnehmer verfügt nicht über genügend Einkommen, deshalb bürgen die Eltern oder ein Elternteil. Üblicherweise wird eine selbstschuldnerische Bürgschaft mit Verzicht auf die Einrede der Vorausklage vereinbart. Hinter diesem juristischen Wortungetüm verbirgt sich das Recht des Kreditgebers, sich bei einem Zahlungsverzug oder Zahlungsausfall direkt an den Bürgen zu wenden. Er haftet wie der Kreditnehmer selbst, und die Bank muss ihren eigentlichen Vertragspartner nicht erst bis zur Zwangsvollstreckung durch die Instanzen verklagen. Der Bürge geht also ein hohes finanzielles Risiko ein, eine Bürgschaft sollte deshalb niemals leichtfertig übernommen werden – es kann der eigene Ruin werden.

Kredite richtig vergleichen

Wer Kredite nur auf Basis des Nominalzinssatzes vergleicht, greift deutlich zu kurz. Viele andere Parameter sind zu berücksichtigen. Kostenlose Kreditrechner im Internet verdeutlichen das Zusammenspiel der wichtigsten Größen. Interessant ist neben den absoluten Kosten des Kredits vor allem der effektive Jahreszins oder kurz Effektivzins. Er muss nach der Preisangabenverordnung genannt werden und enthält alle Kosten, die mit der Kreditaufnahme zwingend verbunden sind.

Darlehenssumme, Laufzeit und Raten

Aus dem gewünschten Kreditbetrag, den Zinsen, weiteren Kosten und der Laufzeit eines Darlehensvertrags ergibt sich die monatliche Belastung, die Rate, die sich aus Zinsen und Tilgung der Schuld zusammensetzt. Natürlich lässt sich auch umgekehrt rechnen – Summe und aus dem Einkommen tragbare Rate stehen fest, daraus ergibt sich die Laufzeit. Dieser Weg ist in der Praxis meist sinnvoller. Unterstellt, dass die Darlehenssumme klar ist – denn dahinter steht ja das zu finanzierende Vorhaben –, sollte der Kreditinteressent anhand einer Liquiditätsplanung seines Haushalts bzw. seines Unternehmens feststellen, welche monatliche Belastung mit großer Sicherheit zu stemmen ist, ohne den letzten Cent zu verplanen. Mit dem Zinsrechner ermittelt er die sich daraus ergebende Laufzeit. Erscheint diese zu lang, ist vielleicht der zu finanzierende Wunsch zu groß, oder er kommt einfach zu früh, und es muss erst mehr Eigenkapital angespart werden.

Risiko bestimmt den Zins

Je höher das Risiko eines Zahlungsausfalls, desto mehr Zins wird die Bank verlangen. Neben der Bonität des Schuldners sind auch die Kreditsumme und die Laufzeit dafür entscheidend. Längere Laufzeiten bedeuten mehr Ungewissheit bei der Prognose und damit auch mehr Risiko. Zinsen sind dann tendenziell höher, gerade in der heutigen Marktsituation, in der zu erwarten ist, dass die Niedrigzinsphase in der Talsohle angekommen ist und der Zins bald wieder anziehen wird. Das kann aber kein Argument sein, die Laufzeit mit aller Gewalt zu Lasten einer höheren Rate zu drücken. Ist diese Rate nämlich später nicht mehr aus verfügbarem Einkommen bezahlbar, drohen Zahlungsrückstände, Mahnkosten und negative Schufa-Merkmale. Das kommt viel teurer als ein anfänglich etwas höherer Zins.

Nominalzinssatz und effektiver Jahreszins

Nominalzins ist der Zins, mit dem die jeweils bestehende Kreditschuld während der Laufzeit des Darlehens verzinst wird. Er wird zwar meist plakativ herausgestellt, ist aber leider wenig aussagekräftig. Die Preisangabenverordnung (PAngV) schreibt deshalb die Nennung eines weiteren Zinssatzes vor, das ist der effektive Jahreszins oder einfach Effektivzins. Sowohl Nominalzins als auch Effektivzins hängen in der Regel von der Bonität des Schuldners ab. Deshalb muss hier der oben bereits erläuterte Zweidrittel-Zins als repräsentatives Beispiel genannt werden. Wie unterscheiden sich nun Nominalzins und Effektivzins? Die genaue Berechnung des Effektivzinses nach der PAngV füllt zwei eng beschriebene DIN-A-4-Seiten mit komplexen mathematischen Formeln. Die muss man als Verbraucher nicht nachvollziehen können. Es reicht zu wissen, dass in den Effektivzins fast alle weiteren Kosten neben dem Zins enthalten sind. Nebengebühren und Abzüge sind zwar bei Verbraucherdarlehen meist verboten, aber wenn zum Beispiel der Kreditgeber eine bestimmte Restschuldversicherung zwingend vorschreibt, gehören die dafür fälligen Beiträge zum Effektivzins. Ein weiterer wichtiger Unterschied ist, dass die Kosten für die Zinsberechnung nicht der von der Bank angesetzten Kreditsumme gegenübergestellt werden, sondern dem Betrag, der dem Kreditnehmer tatsächlich ausgezahlt wird. Das ist der sogenannte Nettodarlehensbetrag. Auch hierzu ist die Restschuldversicherung ein gutes Beispiel. Die Versicherungsbeiträge werden nämlich üblicherweise der Kreditsumme zugeschlagen und dadurch auch mit verzinst. Der Nominalzins bezieht sich also auf die vom Kreditnehmer gewünschte Summe zuzüglich der Beiträge, der Effektivzins nur auf die wirklich ausgezahlte Nettodarlehenssumme. Weitere Unterschiede ergeben sich aus der Zahlweise (zum Beispiel monatlich, vierteljährlich, jährlich sowie vorschüssig oder nachschüssig, also zum Anfang oder zum Ende der Zinsperiode). Nur der Effektivzins ist geeignet, verschiedene Darlehensangebote wirklich objektiv und mit Einbeziehen allen Vertragsbestimmungen zu vergleichen. Dem Nominalzins sollten Sie am besten gar keine Beachtung schenken.

Kündigung und Vorfälligkeitsentschädigung

Falls der Kreditnehmer während der Kreditlaufzeit zu Geld zu kommt, ist eine vorzeitige Kündigung des Vertrages sinnvoll, um Zinsen zu sparen. Die Bank trägt dann kein Risiko mehr, ihr entgeht aber auch die Gewinnchance. Vollständige oder teilweise Kreditkündigungen sind zwar in der Regel möglich, die Bank kassiert aber als Ausgleich für den entgangenen Gewinn eine Vorfälligkeitsentschädigung. Diese ist zwar mittlerweile gesetzlich limitiert auf 1 % der bei Kündigung noch offenen Forderung, innerhalb des letzten Jahres der Laufzeit sogar nur 0,5 %. Wenn aber so eine Situation mit einiger Wahrscheinlichkeit eintreten wird, ist es besser, von vornherein ein flexibleres Kreditangebot anzunehmen, das die Möglichkeit von kostenfreien Sondertilgungen vorsieht. Solche verbraucherfreundlichen Kredite sind übrigens oft in zwei Richtungen flexibel – außer Sondertilgungen besteht auch die Möglichkeit zu Zahlungspausen.

Versteckte Kosten

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat entschieden, dass der Zins grundsätzlich das einzige Entgelt sein soll, das die Banken für einen Kredit verlangen dürfen. Die früher regelmäßig in Rechnung gestellten Kosten zum Beispiel für die Bonitätsprüfung und die Vertragsverwaltung werden nicht im Interesse des Kunden aufgewendet, sondern sie nützen der Bank, so die Bundesrichter. Deshalb ist es eine unangemessene Benachteiligung des Kreditnehmers, dass er für diese Leistungen zahlen soll. Unangemessene Benachteiligungen in Allgemeinen Geschäftsbedingungen sind aber unwirksam. Banken dürfen die Gebühren nicht mehr erheben, und tun sie es doch, kann der Kreditnehmer sie zurückfordern. Für Verbraucherdarlehen existiert seit 2010 eine gesetzliche Regelung. Unternehmer als Kreditkunden dürfen aber nicht schlechter gestellt werden. Auch das geht aus der Rechtsprechung des BGH hervor.

Erfindungsreichtum der Kreditgeber

Von dieser grundsätzlichen Regel gibt es aber Ausnahmen. Eine davon ist die bereits angesprochene Restschuldversicherung, sei es in Gestalt der Ratenschutzversicherung gegen Arbeitslosigkeit und Krankheit oder als Kreditlebensversicherung, die bei Tod des Versicherten die offenen Schulden bezahlt. Der Kreditgeber darf eine bestimmte Versicherung zwingend vorschreiben, muss die Beiträge aber dann auch im Effektivzins abbilden. Billiger für den Kreditnehmer ist es, sich die Versicherung anderweitig zu besorgen, wenn er sie überhaupt benötigt. Die fälligen Beiträge sollten auf keinen Fall der Kreditsumme zugeschlagen werden, denn sonst sind dafür auch Zinsen zu zahlen. Bei Immobilienkrediten gibt es häufig Schätzgebühren, um den Beleihungswert des Hauses zu ermitteln, Bereitstellungszinsen, wenn das Kapital nicht sofort abgerufen wird, und Gebühren für Teilauszahlungen nach Baufortschritt. Alle drei Positionen sind zulässig und gehören nicht in die Berechnung des Effektivzinses. Selbst bei sogenannten 0-%-Finanzierungen im Handel wird an der Gebührenschraube gedreht. Der Kredit selbst ist zwar wie versprochen kostenlos, dafür wird dem Kunden aber im Möbelhaus eine Kreditkarte aufgeschwatzt, über die der Teilzahlungskauf abgerechnet werden soll. Und, wer hätte das gedacht, plötzlich ist für die Kreditkarte dann doch eine Jahresgebühr fällig. Deshalb ist auch bei scheinbar kostenlosen Krediten Skepsis angesagt. Ein gewöhnlicher Ratenkredit von der Bank kommt unter Umständen billiger, wenn die angebliche Gratislösung zu viele versteckte Kostenpositionen enthält.

Sicherheiten

Sicherheiten können einen Kredit deutlich billiger machen, weil das Risiko eines kompletten Zahlungsausfalls stark sinkt. Die persönliche Sicherung durch einen zweiten Kreditnehmer oder Bürgen wurde bereits erwähnt. Die bekannteste dingliche Sicherung ist das Grundpfandrecht, also Hypothek oder Grundschuld. Während eine Hypothek an ein bestimmtes Darlehen gekoppelt ist, ist die Grundschuld flexibler nutzbar. Sie erlischt nicht mit Rückzahlung des Immobilienkredits, sondern kann später zum Beispiel für die Finanzierung eines Erweiterungsbaus oder einer Renovierung beim selben Kreditgeber wieder genutzt werden. Baudarlehen sind trotz hoher Summen und langer Laufzeiten so billig, weil das Grundpfandrecht ein sehr starkes Sicherungsinstrument ist. Das deutsche Recht räumt dem Kreditgeber umfassende Zugriffsmöglichkeiten ein, nicht nur auf das Grundstück und seine Bebauung, sondern zum Beispiel auch auf die Forderung aus einer Gebäude-Feuerversicherung nach einem Brand.

Sicherungsinstrumente bei Mobilien

Auch für bewegliche Sachen, also Autos, Haushaltsgerät, Möbel, Elektronikartikel und dergleichen, gibt es Möglichkeiten, sie als Sicherheiten für einen Kredit einzusetzen. Das liegt an der Unterscheidung zwischen Eigentum und Besitz im Bürgerlichen Gesetzbuch. Eigentum ist die rechtliche Herrschaft über eine Sache, Besitz die tatsächliche Gewalt. Selbst ein Dieb wird Besitzer der gestohlenen Gegenstände, aber natürlich nicht Eigentümer. Den juristischen Unterschied kann man sich bei der Kreditsicherung zunutze machen. So wird beispielsweise ein finanziertes Fahrzeug regelmäßig der Bank sicherungsübereignet. Die Bank wird also Eigentümer, der ursprüngliche Käufer ist nur noch Besitzer, aber im Gegensatz zum Dieb rechtmäßiger Besitzer. Solange er die Kreditraten zahlt, kann er das Auto nutzen, er darf es aber nicht verkaufen. Bleiben die Raten aus, holt sich die Bank das Auto, verkauft oder versteigert es und verrechnet den Erlös mit ihren Forderungen. So ähnlich funktioniert auch der Teilzahlungskauf. Der Händler vereinbart einen Eigentumsvorbehalt. Das bedeutet, dass er zwar den Besitz aufgibt, aber bis zur vollständigen Bezahlung Eigentümer bleibt. Ist der Käufer zahlungsunfähig, werden die Sachen wieder abgeholt. Mit solchen Instrumenten lässt sich ein zweckgebundener Kredit auch bei schlechter persönlicher Bonität erhalten – das Risiko für den Kreditgeber ist dank der Sicherung minimal.

Darlehen von der Versicherung

Manchmal ist es schlau, trotz vorhandener Vermögenswerte einen Kredit aufzunehmen. Es ist unwirtschaftlich, einen Wertpapierbestand zu einem aktuell schlechten Kurs zu verkaufen, nur um eine kurzfristige Finanzierungslücke zu stopfen. Das Aktiendepot kann aber als Sicherheit dienen und die Kreditkosten senken. Ähnlich verhält es sich auch mit kapitalbildenden Lebens- und privaten Rentenversicherungen. Nach einiger Laufzeit der Versicherung ist hier ein Guthaben angespart. Im Vertrag wird es als Rückkaufswert ausgewiesen. Das ist das Geld, das der Versicherungsnehmer aktuell bei einer vorzeitigen Kündigung erhalten würde. So viel ist der Vertrag also mindestens wert. Entweder wird der Bank die Versicherungsforderung als Kreditsicherheit abgetreten, oder der Versicherer selbst gewährt den Kredit, ein sogenanntes Policendarlehen. Auch dafür sind Zinsen fällig, aber die Lösung ist allemal besser, als wegen Kreditbedarfs seine Altersversorgung zu kündigen und später nie wieder zum ursprünglichen Eintrittsalter neu abschließen zu können.

Bonitätsprüfung

Bei den deutschen Banken und Sparkassen läuft die Bonitätsprüfung nach einem mehr oder weniger einheitlichen Schema ab. Zwar gibt es je nach Geschäftsmodell unterschiedliche Risikobereitschaft. Grundsätzlich wird aber eine Schufa-Auskunft eingeholt und dabei insbesondere der Schufa Bankenscore betrachtet. Dieser spezielle Branchenscore spiegelt das Risiko eines Kreditausfalls wider. Es gibt 13 Klassen von A bis M. Wie genau das Scoring erfolgt, muss die Schufa nicht offenlegen, das gehört zu ihrem Geschäftsgeheimnis. Im Ergebnis steht jede Klasse für eine Ausfallwahrscheinlichkeit zwischen 0,85 % in Klasse A und 34,75 % in Klasse M. Kein Wunder, dass bei derart krassen Unterschieden auch andere Zinsen verlangt werden. Der Schufa Bankenscore ist aber nicht das einzige Mittel der Bonitätsbeurteilung. Art des Arbeitsvertrags (befristet oder unbefristet), die letzten Gehaltsabrechnungen und die Einnahme-Ausgabe-Situation des Haushalts fließen ebenso ein. Aus dem Verhältnis aus beantragter Kreditrate und dem frei verfügbaren Einkommen lässt sich beispielsweise die Kapitaldienstfähigkeit in Prozent berechnen. Frisst die Rate nahezu 100 % des Geldes, das am Monatsende übrig ist, ist ein Ausfall sehr viel wahrscheinlicher, als wenn es nur 20 % sind.

Auch im Ausland wird geprüft

Schufa-freie Auslandskredite gibt es in der Tat. Das bedeutet aber nicht, dass hier keine Bonitätsprüfung stattfinden würde. Den berühmten Schweizer Kredit für Ausländer bekommen ohnehin nur Arbeitnehmer mit sehr guter Bonität. Die Zentralstelle für Kreditinformation (ZEK) übernimmt in der Schweiz die Rolle der Schufa. In Österreich ist es der Kreditschutzverband (KSV) von 1870. Internationale Wirtschaftsauskunftsdienste wie Creditreform sind ohnehin grenzüberschreitend vernetzt. Selbst beim Privatkredit, also Darlehen privater Geldgeber, wird die Bonität vom Betreiber des Marktplatzes in irgendeiner Form ermittelt, sei es mit oder ohne Schufa. Grundsätzlich spricht auch gar nichts gegen diese Prüfung. Sie schafft Vertrauen. Das Verweigern von Auskünften muss beim Kreditgeber zwangsläufig zu der Annahme führen, hier gebe es etwas zu verbergen. Die Konsequenz ist entweder die Ablehnung des Kreditwunschs oder ein Angebot mit denkbar schlechten Konditionen. Seriöse, erfahrene Kreditvermittler wissen: Ein Kredit trotz Schufa ist in aller Regel billiger als einer ohne Schufa.

Fazit

Im Internet finden Kreditinteressenten mit guter und schlechter Bonität eine Fülle von Angeboten. Wer sich die optimalen Konditionen sichern will, sollte im Vorfeld auf eine richtige Speicherung seiner Daten bei der Schufa achten. Alsdann gilt es, das am besten passende Angebot zu finden. Dabei spielen Kreditsumme, monatliche Rate, Laufzeit und die Möglichkeit von Sondertilgungen eine entscheidende Rolle. Die Recherche sollte möglichst viele Vergleichsportale, aber auch die Webseiten der Banken umfassen. Vor allem bei fraglicher Bonität kommen spezialisierte Kreditvermittler und Marktplätze für Privatdarlehen in Betracht. Die wichtigste Vergleichsgröße für die verschiedenen Produkte ist der effektive Jahreszins. Ohne Bonitätsprüfung geht es nicht, oder die Angebote werden wahrscheinlich schlechter ausfallen. Dingliche oder persönliche Sicherheiten können die Kreditkosten erheblich senken.

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